Geschichte
- 1903
- 1911
- 1912
- 1913
- 1914
- 1921
- 1923
- 1925
- 1926
- 1927
- Heute
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1903
Der Beginn der Lunapark Bewegung
Der erste Vergnügungspark unter diesem Namen wurde 1903 von den Schaustellern und Unternehmern Frederic Thompson und Elmer Dundy auf Coney Island bei New York eröffnet. Der Park wurde entweder nach dem Luftschiff „Luna“, einem Teil der zentralen Attraktion „A Trip to the Moon“ oder nach Dundys Schwester benannt.
Es folgten „Luna Parks“ in Pittsburgh und Cleveland. Schließlich schwappte die Idee auf alle Kontinente, außer der Antarktis, über und „Luna Park“ wurde zum Synonym für „Vergnügungspark“. -
1911
Altona-Nord, Diebsteich-Gelände
1911 ist der Diebsteich noch vollständig erhalten. Westlich des Teiches fließt der Isebek in ein Rückhaltebecken, östlich verläuft er weiter bis zum Alsenplatz.
Die Gleise der Kaltenkirchen-Bramstedt-Altona-Bahn führen noch direkt auf der Pinneberger Chaussee (heute Kieler Straße) bis zum Endbahnhof an der Holstenstraße.
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1912
Gayen und Schoeller planen einen Lunapark
Man hat dafür zunächst einen 56.000 m2 großen, von alten Bäumen umzäunten Platz, belegen Ecke Haferweg und Pinneberger Chaussee in Aussicht genommen. Da der Lunapark-Gesellschaft große Geldmittel zur Verfügung stehen, will man eine Sehenswürdigkeit schaffen, die sich ebenbürtig den bereits bestehenden Lunaparks in anderen Städten an die Seite stellt.
Verhandlungen mit der Stadt
Die Stadt Altona vermietet dem Kaufmann Hugo Smidt das 87.750 m2 große Diebsteichgrundstück an der Pinneberger Chaussee und zusätzlich das nördlich davon an der Waidmannstraße und Pinneberger Chaussee gelegene frühere “Arnoldsche Grundstück” ab dem 1. April 1913 für die Dauer von 15 Jahren.
Die Lunapark GmbH wird gegründet
Die Gründung mit einem Aktienkapital von 35.0000 Mark ist am 4. November erfolgt. Direktor der Gesellschaft ist Herr Hugo Smidt, Hamburg, Alsterdamm 10, Syndikus Rechtsanwalt Dr. Holste, Hamburg, Ernst-Merck-Straße 13/14. Die Pläne des Parks und der Bau einer Radrennbahn sind von der Baupolizei genehmigt worden.
Baubeginn
Im Herbst 1912 beginnt der Bau des Luna Parks. Parallel dazu sucht die Betreiber-Gesellschaft per Anzeige Pächter für Lokale, Geschäfte, Buden, Serviceeinrichtungen und Werbeflächen. Geplanter Eröffnungstermin ist der 1. Mai 1913.
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1913
Eröffnung
Am 28. August 1913 um 16:00 Uhr wird der Luna Park Altona eröffnet. Zu der Eröffnungsfeier war alles aufs festlichste geschmückt. Als Vertreter der Stadt Altona war Senator Hampe erschienen, als Vertreter des Baupflegeamtes Stadtbauinspektor Jakstein, ferner zahlreiche Stadtverordnete, die Vertreter der Hamburg-Altonaer Presse und andere Ehrengäste.
Schon lange vor der festgesetzten Öffnungszeit für das Publikum drängte sich vor den Kassen die Menge. Die Pinneberger Chaussee hatte eine solche Völkerwanderung noch nie erlebt. Im Park selbst wurde hier und da letzte Hand an die Inneneinrichtung gelegt. Als sich um 16:00 Uhr nachmittags die Kassen und Gitter öffneten, strömten die Volksmassen herein und ergossen sich nach allen Richtungen in den Park.Genossenschaftliches Volksfest im September
Eine riesige Beteiligung hatte das am Sonntag veranstaltete genossenschaftliche Volksfest des Konsum-, Bau-und Sparvereins „Produktion“ aufzuweisen. Zu den 80.000 Mitgliedern der „Produktion“ und ihre Angehörigen kamen noch Tausende von Nichtmitgliedern, die sich dem Zuge angeschlossen hatten oder schon vor dessen Eintreffen auf dem Festplatz waren.
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1914
Die Verkehrsverbindungen sind vorzüglich. Der Holstenbahnhof liegt kaum drei Minuten, der Bahnhof Emilienstraße der neuen Eimsbüttler Hochbahnstrecke, kaum 10 Minuten entfernt.
Der neue Kaltenkirchner Bahnhof liegt jetzt unmittelbar neben dem Park. Außerdem führt eine Anzahl elektrischer Straßenbahnlinien in nächster Nähe vorbei.
Für Besucher mit Automobilen wird ein eigener Standplatz am Park errichtet.
Hochbetrieb vor dem Ersten Weltkrieg
Nach dem Attentat in Sarajevo am 28.6.1914 beginnt Anfang August 1914 der Erste Weltkrieg.
Der Luna Park muss schließen. Ein genaues Datum ist nicht bekannt. -
1921
Luftbild Luna Park Altona 1921, Foto: Staatsarchiv Hamburg Depression
Der Lunapark bietet einen tristen Anblick:
Alle Schaustellergeschäfte, die “Scenic Railway” und die Radrennbahn sind abgebaut. Nur das Eingangsportal und einige andere Gebäude stehen noch. -
1923
Eingang Hugo Haase Park Hamburg-Stellingen, Foto: unbekannt Hugo Haase
Die Verkehrs-Kommission der Städtischen Kollegien Altona beschließt die Vermietung des Luna Park Geländes an die Hugo Haase Ausstellungs- und Vergnügungspark-Gesellschaft. Es wird eine jährliche Miete von 5 Millionen Mark festgesetzt.
Der zweite Luna Park Altona
Der “Schaustellerkönig” Hugo Haase übernimmt die Leitung des Lunaparks Altona und beschickt ihn mit Fahrgeschäften und anderen Attraktionen des ehemaligen Huge-Haase-Parks in Hamburg-Stellingen, der 1922 seine Pforten schloss.
Der neue Lunapark Altona wird Pfingsten 1923 neu eröffnet.
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1925
Ernüchterung
Auch die zweite Version des Lunaparks Altona steht unter keinem guten Stern. Die wirtschaftliche Lage nach Kriegsende ist katastrophal. In den Zeiten von Inflation und später Hyperinflation wird der Park unrentabel.
Konkurs
Am 4. August ist vom Amtsgericht über die Firma Hugo Haase, Ausstellungs- und Vergnügungspark GmbH das Konkursverfahren eröffnet worden.
Das Ende
Hugo Haase beschließt, den Lunapark Altona endgültig zu schließen, um nicht sein gesamtes Unternehmen zu gefährden. Er ließ den Park in Trümmer legen.
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1926
Bau des Arbeitsamts Kieler Straße
Im Südosten, Ecke Pinneberger und Augustenburger Straße wird das Arbeitsamt gebaut. Der von Gustav Oelsner geplante kubische Stahlbetonbau mit Innenhof hat eine sichtbare Skelettfassade. Die Wandflächen sind mit Keramikplatten verkleidet.
Wie auf der Karte zu sehen ist, steht das Gebäude genau an der Stelle des ehemaligen Eingangsportals des Luna Parks Altona.
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1927
1927Umgestaltung des Lunapark Geländes
Als Zufahrt entsteht die Straße Lunapark, die später in Memellandallee umbenannt wird. Die kleine Parkfläche, die heute als Kinderspielplatz dient, markiert ungefähr den Standort des Musikpavillons des ehemaligen Lunaparks.
Die an der Kieler Straße gelegene Fläche wird nach Plänen von Gustav Oelsner mit Wohnhäusern bebaut, der übrige Teil soll für Sport- und Spielplätze genutzt werden. An dieser Nutzung hat sich bis heute nichts geändert.
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Heute
Heute
Aktuelles Luftbild (Google Earth)